Memmelsdorf, Schlosslauf
Nichts für Flachlandtiroler
So empfand er die Strecke, die wir beide unbedingt kennenlernen wollten, und das Ergebnis - Peter: Auch wenn der Memmelsdorfer Schlosslauf nicht als Bergstrecke ausgeschrieben war, taten sich Flachlandtiroler auf der elf Kilometer langen Strecke durch den Hauptsmoorwald südwestlich von Schloß Seehof sichtlich schwer. Da zahlte sich wieder einmal Johns Training aus, vor allem an den eher sanften, aber dafür langgezogenen Steigungen, auf die dann etwa ab der Hälfte der Distanz das verdiente Gefälle folgte, wo dank festem Untergrund auf den Forstwegen den Beinen Flügel wuchsen. Am Ende, den Weihern entlang und die einstige Sommerresidenz der Bamberger Erzbischöfe vor Augen, half sogar noch die angenehme Schubkraft eines südlich-milden Rückenwinds ins Ziel. John, mein Lauflehrer, der hier schon 1990 (!) - allerdings auf einem anderen Parcours rund um das Schloß - gelaufen war, schaffte mit 1:00:11 fast punktgenau das von ihm angestrebte Ergebnis und belegte Platz 3 in seiner Altersklasse M70, während ich in meiner stark besetzten M65 nur den 7. Rang schaffte.
John: Für mich baute sich durch unser recht spätes Eintreffen vor Ort ein ungewollter Druck auf. Meine Nachmeldung auf den letzten Drücker bremste mich an diesem letzten Novembersonntag erstmal aus, obwohl die Winterkälte eine willkommene Pause (22°C) machte und zudem für eine gut zu laufende Strecke sorgte, selbst in den Trail Passagen. Ein Manko hatte sie doch: nach gut einem Kilometer verengte sich der ansteigende Kurs auf Hüftbreite ohne Überholmöglichkeit. Zumindest Peter und mich (im hinteren Feld) zwang das zweimal zu Stehversuchen und ergab fast eine Minute verlorene Laufzeit. Ansonsten eine schöne Waldstrecke mit drei namhaften Steigungen, die ich (leider) erst in der zweiten Hälfte zum Rücküberholen nutzte und dabei gut in mein Tempo fand. Inzwischen war mir Peter schon enteilt. Im Ziel hatte er ca. eine Minute Vorsprung vor mir, schaffte es aber nicht aufs Podest. Steffen verfehlte es auch als Vierter der M30. Mit Blick auf meine M70-Konkurrenten stellte ich erfreut fest, daß der Rückstand zu ihnen wieder erneut deutlich geringer wurde - also doch zufrieden und nur weiter durchhalten!
Axel und Michaela traten im Hobbylauf an (5,4 km), wobei Axel als Drittschnellster die Jüngeren wieder mal aufmischte.
(Peter, John)
Zwei "Vorschlossherren" nach dem Lauf vor der Startgeraden; Peters Foto