Berlin, Senioren-Weltmeisterschaften, 100 km

Samstag, 27. August 2022

Gertrud meistert das Risiko eines erneuten 100-km-Laufs

Bernau bei Berlin war der Schauplatz der diesjährigen (zwei) 100 km Weltmeisterschaften, sowohl der Weltelite (Gesamteinlauf) als auch der Masters (Senioren*innen) ab 35 Jahren. Wettkämpfer aus 45 Nationen aus fast der ganzen Welt sind gemeldet. Über 100 km hatte ich in den Jahren 1990 bis 2006 achtmal gefinisht und wollte es nach mehr als 15 Jahren nochmal wissen. 100 km ebener Asphalt. Ein hartes Kontrastprogramm zu meinen vorausgegangenen langen Trail- und Bergläufen und zum gewohnten Training.

Am Wettkampftag zwar keine Hitze, aber schwülwarme Tropenluft. Feiner warmer Nieselregen beim Start um 6:30 Uhr. Da geht das Atmen schwer. 13 x die Pendelstrecke von 7,5 km mit kurzer Anfangs-und Endrunde. Bevor 30 km vorbei sind, wandern schon die ersten Läufer. Hautnah erlebe ich die mehr als doppelt so schnelle Weltelite beim Begegnen und Überrundet werden. Das erste Drittel mit angezogener Handbremse laufen, das zweite Drittel laufen lassen und dann gucken was geht, so der Plan. Prima geht’s gleichmäßig über die ersten 50 km. Ab 55 km wird’s dann doch kontinuierlich deutlich langsamer und ab 70 km sehr schwer. Viele hören auf, da schaue ich lieber weg und trabe bzw. gehe einfach weiter, denn langsam geht‘s ja noch ganz gut. Das Publikum ist klasse, die anderen Läufer auch. Anfeuern, zuwinken, Daumen hoch. „Du schaffst es!“. Das sauge ich auf. 3 Runden noch! Und ich muss ein bisschen rechnen. Nach 13 h ist das Ziel nämlich dicht. In der vorletzten Runde weiß ich: es wird reichen. Voller Freude die letzten Kilometer… geschafft!       

(Gertrud)

 

Gertrud genießt die Siegerehrung; Bild (aus Video) vom Veranstalter